Übergewicht infolge einer reichhaltigen Kost entwickelt sich vornehmlich aufgrund hoher Insulinschwankungen, denen der Körper nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten ausgesetzt ist. Insbesondere schnell verfügbare (leicht verdauliche) Kohlenhydrate wie beispielsweise Zucker oder raffinierte Produkte aus Getreide wie Weißmehl induzieren eine kräftige Insulinausschüttung. Der Blutzucker fällt hierdurch rasch wieder ab, jedoch oft auf ein niedrigeres Niveau als zu Beginn. Diese leichte, klinisch kaum nachweisbare Unterzuckerung verursacht Heißhungerattacken, erneut auf kohlenhydratreiche, meist süße Speisen, ein Teufelskreislauf…
Auf lange Sicht fördert Insulin die Fetteinlagerung und Fettdepots können nicht mehr abgebaut werden. Paradoxerweise befinden sich trotz Überernährung die Zellen im Zustand des Energiemangels.
Eine Ernährung, die solche Insulinspitzen und Blutzuckerschwankungen vermeidet, unterstützt auf ideale Weise die Gewichtabnahme, mit oder ohne Krankheitswert. Mehr Eiweiß und Fett sorgen für eine anhaltende Sättigung und unterm Strich auch ganz nebenbei für eine entspannte Einsparung von Kalorien.
Literatur
Parks, E.J. et al. (2008) Dietary sugars stimulate fatty acid synthesis in adults. J. Nutr. 138:1039-46.
Shulman, G. et al. (2008) N-acylphosphatidylethanolamine, a gut-derived circulating factor induced by fat ingestion, inhibits food intake. Cell 135(5):813-24.
Thomas, D.E. et al. (2007) Low glycaemic index or low glycaemic load diets für overweight and obesity. Cochrane-Review.